aktualisiert:1.12.20

Ich werde immer wieder von Bekannten und Freunden zu Themen wie DDR und Stasi angesprochen: Wie war das eigentlich damals? So entstand der Entschluß: Laßt es uns ins Internet stellen, damit die DDR nicht nostalgisch verklärt wird.

Der Anlass biographische Daten öffentlich zu stellen

2006 fand  ein Seminargruppen  Treffen des Studienjahrgang 1962, Regelungstechnik, an der Technischen Universität Dresden  statt. Überraschend: Es waren fast alle gekommen. Und jeder konnte etwas beitragen zur Chronik der zwei Seminargruppen. Und auch über sein Leben und Arbeiten in der DDR  als auch im Westen (ich war nicht der Einzige, der sich durch die Flucht dem System des Realen Sozialismus entzogen hatte.

Bedenklich stimmt schon, wenn ich 2006 höre, dass 17 Jahre nach der Wende an der TU Dresden so langsam etwas wie Nostalgie der DDR Gestalt annimmt (Universitätszeitung): Es war ja nicht alles schlecht, .... da war doch die Romantik der Ernteeinsätze, und da gab es doch ..... und überdies bekamen doch alle Stipendium und es war doch alles so schön geregelt und .....

Die meisten haben den Wandel an der TU Dresden mit Interesse verfolgt, einige waren beteiligt und haben diesen mit gestaltet. Und nun höre ich heraus, dass da doch wohl nicht alles bei der “Wende” so gelaufen ist, wie es hätte sein sollen und dass sich manches anscheinend langsam verklärt. Bewusst oder aus Naivität? Hat die Zeit Einiges Vergessen gemacht? War damals wirklich alles so romantisch und so schön organisiert?

Nostalgie an der TU Dresden ?

Ich erinnere mich noch an das Studienfach Marxismus Leninismus im ehemaligen Gerichtsgebäude am Münchner Platz. Die Vorlesungen wurden von einem Herrn Mende (damals Parteisekretär der TU Dresden) gehalten. In einer seiner ersten Vorlesungen hielt er plötzlich inne, streckte die Hand in unsere Richtung aus und  beschrieb einen Bogen quer durch die Reihen des Hörsaals, begleitet von den Worten: “ ... auch in diesen Reihen sitzt der Klassenfeind. Aber wir werden ihn erkennen und finden .....”. Die Angst kroch in viele von uns den Rücken herauf. Nur nicht auffallen, nichts Falsches sagen - es konnte das Ende des Studium bedeuten. Aber wir hatten auch  viele gute Dozenten und so war die fachliche Wissensvermittlung in den technischen Fächern sehr gut.

Schritte der Vergangenheitsaufarbeitung

Die Rehabilitierung durch die TU Dresden

Das Projekt “Aufarbeitung” wird durch den Rektor der TU Dresden, Prof. Kokenge, 2007 gestartet.

TU Dresden - Tagung    (30.11.2009)  - Publikation

“Politisch motivierte Urteile und andere Formen von Repressionen gegen Studenten der TH/TU Dresden in der DDR”

TU Dresden & KAS - Gedenkveranstaltung (15.6.2011)

“Zum schwierigen Umgang mit der Vergangenheit”

TU Dresden & KAS - Tagung   (15.6.2011)

“Was bedeutet Freiheit von Lehre und Studium aus dem Blickwinkel der DDR-Vergangenheit ?”

Projekt mit Bundesstiftung Aufarbeitung SED-Diktatur

Dokumentation und Publikation “Zwischen Humor und Repression - studieren in der DDR”

“Es war vor allem die geistige Unfreiheit der beiden totalen Regime in Deutschland, die Studenten in Konflikt mit dem jeweiligem System brachte..... So wurden allein in den Jahren 1945 bis 1955 z.B. an der Universität Leipzig neun Studenten zum Tode verurteilt und hingerichtet, 95 wurden zu langjährigen Haftstrafen verurteilt ...”          (Dr. Klose, KAS, 15.6.2011)